Die Riester-Rente

Redet man von staatlich geförderter Altersvorsorge, dann meint man die Riester-Rente und die sogenannte Basis-Rente, die manchmal auch noch Rürup-Rente genannt wird. Während bei der Riester-Rente rentenversicherungspflichtige Angestellte die Kernzielgruppe sind, ist die Basisrente eher für Selbstständige gedacht, die nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung Mitglied sind.

 



 Um die Kürzung der gesetzlichen Rente auszugleichen, wurde 2002 die sogenannte Riester-Rente ( nach dem damaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester ) eingeführt. Kern der Riester-Rente ist die staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge durch Steuervorteile in der Ansparphase und der Zahlung von jährlichen, wiederkehrenden Zulagen zum eigenen Sparbeitrag. Garantiert werden dem Riester-Sparer die eingezahlten Beiträge und die vom Staat gezahlten Zulagen. Die lebenslang gezahlte Riester-Rente muss im Alter voll versteuert werden. Wie das ganze funktioniert, zeigt das nebenstehende Schaubild.

Wichtig zu verstehen ist, dass die Riester-Rente KEINE zusätzliche Rente ist, sondern die Rentenkürzung von 2001 ausgleichen soll. Im Prinzip müsste also jeder, der das gleiche Rentenniveau von vor 2001 haben möchte, einen Riester-Vertrag abschliessen.

 

Funktionsweise der Riester-Rente

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Über die Riester-Rente wird viel diskutiert; ebenso viele Menschen wissen allerdings gar nicht, wie die Riester-Rente funktioniert. 

 

Schauen wir uns die Funktionsweise der Riester-Rente einmal etwas genauer an:

 

Sinn und Zweck ist es, das Riester-Sparer, die privat fürs Alter vorsorgen, vom Staat durch die Zahlung von Zulagen und gegebenenfalls der Gewährung von Steuervorteilen belohnt werden. 

 

Steuervorteil

 

Beiträge zur Riesterrente können in der Steuererklärung als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Allerdings kommt es nur zu einer Steuererstattung, wenn die Steuerersparnis größer ist, als die vom Staat gewährten Zulagen.

Viele Vorurteile und Fehlinformationen 

 

Schon seit dem Start 2002 steht die Riester-Rente in der Kritik: Sie sei zu teuer, die Rendite wären zu gering und die Vertragskosten viel zu hoch, es würde sich nicht lohnen, usw....

Die negative Berichterstattung, vor allen Dingen in den letzten Jahren, führte dazu, dass die Anzahl der Riester-verträge stagnierte und die Zahl der Neuabschlüsse zurückging. 

 

Wie hoch sind die Zulagen?

 

Jeder Sparer erhält eine Grundzulage von 175  Euro pro Person und pro Jahr, die dem Riester-Vertrag gutgeschrieben werden. Für jedes ab 2008 geborene Kind werden nochmals 300 Euro gezahlt (Kinder vor 2008 geboren: 185 Euro). Berufseinsteiger erhalten einen einmaligen Bonus von 200 Euro.

 

Wieviel muss gespart werden?

 

Um die maximale Höhe der Zulagen zu bekommen, muss mindestens 4% des rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens in den Vertrag eingezahlt werden, maximal 2.100 Euro (abzüglich der gewährten Zulagen).

Zahlen Sie weniger ein, werden die Zulagen anteilsmässig gekürzt. Der Mindesteigenbeitrag, um eine Zulage gewährt zu bekommen, beträgt übrigens 60 Euro pro Jahr

 

Zulage kommt nicht automatisch

 

Um die Zulage zu bekommen, müssen Sie einen Antrag stellen - gewöhnlich erledigt das der von Ihnen gewählte Riester-Anbieter bei der Antragstellung für Sie mit. Dies wiederholt sich jährlich, weshalb Sie am besten bei Ihrem Anbieter einen Dauerzulagenantrag ausfüllen; so können Sie sicher sein, dass die Zulagen auch sicher erhalten und Ihrem Vertrag zugeordnet werden. Darüber hinaus ist wichtig, dass Sie Änderungen Ihrer persönlichen Verhältnisse (Heirat, Geburt eines Kindes)  Ihrem Anbieter melden. Gewöhnlich wird von diesem einmal jährlich ein Formular verschickt, dass von Ihnen ausgefüllt und zurückgeschickt werden muss.

 

Nur ein Teil der Vorurteile gegenüber der Riester-Rente stimmen; auch ist sie nicht dafür gedacht, komplett im Alter davon Leben zu können; sie soll - wie oben bereits beschrieben - "nur" die Rentenkürzung auffangen. Leider wird dies oft falsch dargestellt, was bei den Bürgern falsche Erwartungen weckt

 

Sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente 

 

Trotz allem bleibt die Riester-Rente, egal in welcher Form man sie durchführt, eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente und der betrieblichen Altersvorsorge.da es aktuell wenig vernünftige Alternative fürs Sparen im Alter gibt: Lebensversicherungen erwirtschaften kaum noch Renditen, und wenn sie es doch tun, handelt es sich um Verträge mit weniger Garantien, wo das Anlagerisiko auf den Kunden ausgelagert wurde. Auch aufgrund der Steuervorteile und der Zulagen geht meine Empfehlung zur Riester-Rente.

 


Riester lohnt sich insbesondere für Eltern

Schauen wir uns zunächst einmal folgendes Beispiel an: Eine junge, alleinerziehende Frau - Mitte Zwanzig mit einem Kind. Sie arbeitet Teilzeit und verdient 1000 Euro brutto. Bis zum Rentenbeginn mit 67 Jahren zahlt sie selber rund 7300 Euro in den Riester-Vertrag ein. Zu Rentenbeginn steht ihr dann ein Kapital von 35.500 € zur Verfügung. Das bedeutet, dass sie für jeden eigenen eingezahlten Euro rund vier Euro an Förderung dazu bekommt. im Endeffekt bedeutet dies eine Riester-Rente von ca. 100 Euro pro Monat.

 

Noch besser ist das Ergebnis, wenn der Riester-Sparer mehrere Kinder hat. Unter gleichen Voraussetzungen - aber mit zwei Kindern - beträgt das zu Rentenbeginn zur Verfügung stehende Kapital schon 46.700 €. Da bei mehreren Kindern die Zulagen höher sind, fällt der Eigenbeitrag niedriger aus : rund 500 Euro weniger muss der Riester-Sparer hier aufbringen.

 

Richtig attraktiv wird es bei drei Kindern: hier stehen am Ende 57.280 Euro an Kapital, das eine Rente von ca. 160 Euro bringt. Der Eigenanteil liegt hier übrigens noch niedriger, als im zweiten Beispiel, nämlich 6.349 Euro muss hier nur noch aufgewandt werden, der Förderanteil steigt also nochmals.

Quelle: GDV/ www.dieversicherer.de
Quelle: GDV/ www.dieversicherer.de

An dieser Stelle kommt oftmals der nicht ganz unberechtigte Einwand: Alleinerziehende mit Kindern können nicht Vollzeit arbeiten, zahlen deswegen weniger in die Rentenkasse an und erhalten dadurch eine Mini-Rente, die im Alter Grundsicherung bedeuten kann. Das ganze wäre dann sinnfrei, da die die Riester-Rente auf die Grundsicherung angerechnet werden würde.

 

Das stimmt nur zum Teil, denn so war es früher. Mittlerweile gibt es einen Freibetrag von 100 Euro, so dass nur der Teil, der über die 100 Euro hinaus geht, zum Teil angerechnet wird - eine deutliche Verbesserung zu früher.

Wohlgemerkt: Wir sprechen hier von einer eng definierten Zielgruppe. Für eine Familie, wo ein Elternteil Vollzeit arbeiten geht und das andere Elternteil über einen Teilzeitjob etwas dazu verdient, ist die Riester-Rente so ein gutes Geschäft - egal was andere erzählen. Denn eins sind Versicherungen und Altersvorsorge-Lösungen - egal  ob privat oder staatlich gefördert nicht: Pauschal für alle gültig - jeder Mensch und jede Situation ist anders. Aber Achtung: Wenn Sie sich in der Elternzeit befinden, sollten Sie das folgende beachten:

Durchführungswege der Riester-Rente

 

Es gibt mehrere Durchführungswege der Riester-Rente: Die klassische Lebensversicherung mit Garantiezins, die fondsgebundene Rentenversicherung, der Riester-Fondssparplan, der Riester-Banksparplan (aufgrund der Niedrigzinsphase kaum noch angeboten) und Wohn-Riester-Bausparverträge. Die grundsätzliche Förderung ist bei allen Durchführungswegen gleich; bei Wohnriester-Bausparverträgen gibt es allerdings einiges zu beachten.

 

 Macht die Riesterrente Sinn? - Riesterrente checken - Riester Beratung Rüsselsheim
Bild: Adobe Stock / T.R,

Garantierte Leistungen

 

In der aktuellen Niedrigzinsphase ist die Riester-Renten eine der sichersten Formen der privaten Altersvorsorge. Garantiert sind zu Rentenbeginn die eingezahlten Beiträge und die vom Staat gewährten Zulagen. Auf Wunsch ist zu Rentenbeginn eine  Auszahlung von maximal 30% des Vertragsguthabens möglich; der Rest wir als lebenslange Rente ausgezahlt.

 

Nachgelagerte Besteuerung

 

In der Ansparphase erhält der Sparer die bereits erwähnten Steuervorteile. Erst im Rentenalter fällt auf die Auszahlung der Rente Steuer an: Sie wird voll nachgelagert besteuert. Allerdings liegt der persönliche Steuersatz im Alter gewöhnlich niedriger, als während des Erwerbslebens..

 

Tipps & Tricks zur Riester-Rente

Bei der Konzeption der Riesterente hat der Gesetzgeber die Möglichkeit gegeben, dass Riester-Sparer ihr Guthaben zu einem anderen Anbieter übertragen können. Was während der Ansparphase schon schwierig ist, weil wenig Anbieter dies ermöglichen, wird kurz vor der Auszahlungsphase fast zum unmöglichen Ding, da aktuell nur drei Anbieter dies ermöglichen. 

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Bild: Svort - Fotolia

Riester-Sparer können selbst kurz vor der Auszahlung der Rente den Anbieter wechseln. Spätestens drei Monate vor Auszahlung der Rente muss der Anbieter seine Kunden über die Höhe der Rentenauszahlung informieren. 

Ob man überhaupt in Erwägung zieht zu wechseln, hängt auch von dem Vertragstyp ab, den man abgeschlossen hat. Hat man eine klassische Riester-Rentenversicherung abgeschlossen, lohnt der Wechsel meist nicht, da der Garantiezins bei neuen Verträgen niedriger ist, als bei alten Verträgen. 

Bei fondsgebundenen Versicherungen kann es sich lohnen, einen Wechsel zu prüfen. Je jünger der Vertrag ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit.

 

Fondssparplan: Wechselmöglichkeit prüfen

 

Habt Ihr einen Fondsparplan abgeschlossen, bekommt Ihr Eure Rente über einen Auszahlplan ausgezahlt. Ab dem 85. Geburtstag wird eine lebenslange Rente über den Partnerversicherer der Fondsgesellschaft gezahlt. Auch hier kann es sich unter Umständen lohnen, den Anbieter zu wechseln.

 

Geringe Auswahlmöglichkeit für Wechsler 

 

Leider ist die Auswahl für Wechsler sehr begrenzt: Aktuell bieten drei Versicherer und eine Fondsgesellschaft die Möglichkeit an, fremdes Kapital aufzunehmen und eine Rente auszuzahlen. Ob sich die Mühe lohnt: Das muss jeder für sich selber entscheiden.

 

Kritik an der Riester-Rente

Die Riester-Rente steht praktisch schon von Anfang an unter Kritik: zu teuer, zu bürokratisch, zu ineffektiv.

Auch weil viele Versicherer Probleme haben,  die Garantien zu erfüllen, haben viele Versicherer die Riester-Rente aus dem Angebot genommen. Doch was macht man jetzt, wenn man staatlich gefördert für das Alter vorsorgen möchte ? Eine Möglichkeit ist die Basis-Rente, ursprünglich als Gegenstück zur Riester-Rente für Selbstständige gedacht.

 

 

Riester-Rente kündigen - Macht das Sinn ?

Wenn man viele Möglichkeiten durchspielt und zur Erkenntnis gelangt, dass man den Riester-Vertrag kündigen will, muss man sich bewusst sein, dass man alle Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen muss - das ist unter Umständen mehr Geld, als man denkt. Was man bei der Kündigung der Riester-Rente beachten sollte, erfahrt Ihr hier.

Kontakt - Policenschreck Thomas Renker - Versicherungsmakler Rüsselsheim