Obwohl ein Rechtsstreit nicht unbedingt zu den existenziellen Risiken gehört, erfreut sich die Rechtsschutzversicherung bei den deutschen Versicherungskunden großer Beliebtheit. Das liegt zum einen daran, dass der Deutsche recht streitlustig ist, zum anderen aber, dass Rechtsstreitigkeiten ziemlich teuer sind; so kostet eine anwaltliche Erstberatung schon einmal 250 Euro, ohne dass der Rechtsanwalt aktiv tätig wird. Welche Rechtsschutzformen es gibt und worauf man achten muss, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.
Es gibt viele Möglichkeiten, in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden - Nachbarschaftsstreitigkeiten, Ärger mit dem Vermieter, Unfall mit dem KFZ oder Probleme mit dem Arbeitgeber. Die Rechtsschutzversicherung übernimmt unter anderem folgende Kosten:
Wann zahlt die Rechtsschutzversicherung?
bei Teilerfolgen vor Gericht, wenn die Kosten zwischen den Parteien aufgeteilt werden
bei Zahlungsunfähigkeit des Gegners - die eigenen Anwalts- und Gerichtskosten, wenn man einen Prozess gewinnt und der Gegner zahlungsunfähig ist
bei außergerichtlichen Streitigkeiten - wenn der Gegner nicht verpflichtet ist, die fremden Anwaltskosten zu übernehmen
Nicht erstattet werden Kosten, die ohne gesetzliche Verpflichtung übernommen wurden - beispielsweise Anwaltsgebühren, die über den gesetzlichen Gebührensätzen liegen.
Welche Bausteine bietet die Rechtsschutzversicherung ?
Privatrechtsschutz: Streitigkeiten aus dem Privatbereich (Bestandteile des Privatrechtsschutzes: Schadenersatz-RS, Sozial-RS, Steuer-RS, Straf-RS, Vertrags-RS, Verwaltung-RS)
Verkehrsrechtsschutz: Streitigkeiten rund um KFZ und der Teilnahme am Straßenverkehr
Wohnung- und Grundstücksrechtsschutz: Streitigkeiten mit Vermietern oder Nachbarn
Arbeits- und Berufsrechtsschutz: Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber
Gewerberechtsschutz: Streitigkeiten als Gewerbetreibender
Video: So funktioniert eine Rechtsschutzversicherung
Gibt es in der Rechtsschutzversicherung Wartezeiten ?
Für den ein oder anderen Bereich gibt es in der Rechtsschutzversicherung Wartezeiten. Dies bedeutet, dass man nach Start des Versicherungsvertrages eine bestimmte Zeit warten muss, bis der Versicherungsschutz beginnt. Dadurch soll verhindert werden, dass ein Vertrag erst kurz vor einem absehbaren Rechtsstreit abgeschlossen wird.
Drei Monate Wartezeit gelten für folgende Rechtsschutzarten:
Keine Wartezeiten gibt es für
Alternative: Mediation
Einige Rechtsschutzversicherer schalten dem Gang vors Gericht ein sogenanntes Mediationsverfahren vor. Das bedeutet, dass mittels eines Schlichters versucht wird, den Konflikt außergerichtlich zu klären; in zwei von drei Fällen erfolgt tatsächlich eine Einigung.
Fazit:
Eine Rechtsschutzversicherung zu haben, ist heute fast schon ein Muss - zu schnell wird man heute in juristische Auseinandersetzungen hereingezogen, deren Folgekosten man auf den ersten Blick noch gar nicht abschätzen kann. Wählen Sie lieber eine Rechtsschutzversicherung mit einem höheren Selbstbehalt, als ganz auf solch einen Vertrag zu verzichten.
Hier findet Ihr den Online-Vergleichsrechner für die Rechtsschutzversicherung. Mit dem folgenden Online-Vergleichsrechner kannst Du einfach und bequem verschiedene Tarife miteinander vergleichen und auch direkt abschliessen.