Die Inflation hat in den letzten Jahren die Preise für Möbel und Einrichtungsgegenstände stark steigen lassen, was auch Auswirkungen auf die Hausratversicherung hat. Ein Beispiel ist das Billy-Regal, dessen Preis zwischen 2021 und 2023 um 50 % gestiegen ist. Solche Preissteigerungen können dazu führen, dass die Versicherungssumme nicht mehr ausreicht, um den tatsächlichen Wert des Hausrats abzudecken, was zu einer Unterversicherung führen kann.

Um eine Unterversicherung beim Hausrat zu vermeiden, gibt es folgende Ansätze:
- Unterversicherungsverzicht: Viele Versicherer bieten eine Klausel an, die garantiert, dass die vollen Neukaufkosten übernommen werden. Die Versicherungssumme wird dabei oft über eine Quadratmeterpauschale ermittelt, die zwischen 650 und 750 Euro liegt. Einige Versicherer setzen mittlerweile höhere Werte an, insbesondere für hochwertig eingerichtete Haushalte.
- Anpassungsklausel: Viele Policen enthalten eine Klausel, die die Versicherungssumme jährlich automatisch an den Hausrat-Index des Statistischen Bundesamts anpasst. Dadurch wird das Risiko einer Unterversicherung durch allgemeine Preissteigerungen reduziert.
- Individuelle Wertermittlung: Experten empfehlen, den tatsächlichen Wert des Hausrats individuell zu ermitteln, z. B. mithilfe von Summenermittlungsbögen. Dies ist besonders wichtig für Haushalte mit hochwertigen Einrichtungsgegenständen.
Welche Rolle spielt die Quadratmeterpauschale ?
Die Quadratmeterpauschale spielt eine zentrale Rolle bei der Ermittlung der Versicherungssumme in der Hausratversicherung. Sie dient als Grundlage, um den Wert des Hausrats pauschal zu berechnen, basierend auf der Wohnfläche. Üblicherweise liegt die Pauschale zwischen 650 und 750 Euro pro Quadratmeter, wobei einige Versicherer mittlerweile höhere Werte ansetzen, insbesondere für hochwertig eingerichtete Haushalte.
Die Pauschale hat folgende Funktionen:
Unterversicherungsverzicht: Wenn die Pauschale mindestens 650 Euro beträgt und die Wohnfläche korrekt angegeben ist, verzichten viele Versicherer auf den Einwand der Unterversicherung. Das bedeutet, dass im Schadensfall die vollen Neukaufkosten übernommen werden.

Inflationsanpassung: Die Pauschale wird oft über Jahre hinweg nicht angepasst, obwohl die Preise durch Inflation steigen. Dadurch kann es zu einer Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Wertentwicklung des Hausrats und der Versicherungssumme kommen.
Flexibilität: Versicherer und Vermittler können die Pauschale individuell anpassen, um den tatsächlichen Wert des Hausrats besser abzubilden. Für Haushalte mit besonders hochwertigen Einrichtungsgegenständen wird empfohlen, die Pauschale deutlich höher anzusetzen, z. B. auf 1.000 Euro pro Quadratmeter.
Insgesamt ist die Quadratmeterpauschale ein einfacher und bewährter Ansatz, birgt jedoch Risiken, wenn sie nicht regelmäßig überprüft und an die Inflation angepasst wird. Eine individuelle Wertermittlung des Hausrats kann eine sinnvolle Ergänzung sein, um eine
Was sind die Vorteile einer Anpassungsklausel ?
Hausratversicherungen enthalten häufig Anpassungsklauseln, um die Versicherungssumme automatisch an die Inflation und Preissteigerungen anzupassen. Eine gängige Klausel ist die jährliche Anpassung der Versicherungssumme basierend auf dem sogenannten Hausrat-Index des Statistischen Bundesamts. Dieser Index berücksichtigt die Preisentwicklung von Verbrauchs- und Gebrauchsgütern, die typischerweise in Wohnungen vorhanden sind, jedoch keine Nahrungsmittel oder außerhalb der Wohnung gelagerte Güter.
Die Vorteile dieser Klausel sind:
Schutz vor Unterversicherung: Durch die automatische Anpassung wird sichergestellt, dass die Versicherungssumme mit den steigenden Preisen Schritt hält, sodass der Versicherungsnehmer nicht durch allgemeine Preissteigerungen unterversichert wird.
Automatisierung: Der Versicherungsnehmer muss die Versicherungssumme nicht manuell anpassen, da dies jährlich automatisch erfolgt.
Automatisierung: Der Versicherungsnehmer muss die Versicherungssumme nicht manuell anpassen, da dies jährlich automatisch erfolgt.
Zusätzlich können Versicherer individuelle Anpassungen vornehmen, z. B. durch höhere Pauschalen oder individuelle Wertermittlungen, um den tatsächlichen Wert des Hausrats besser abzubilden. Verbraucher sollten die Bedingungen ihrer Police prüfen, um sicherzustellen, dass eine solche Anpassungsklausel enthalten ist.
Was sind die Risiken einer Unterversicherung ?
Die Risiken einer Unterversicherung in der Hausratversicherung sind erheblich und können im Schadensfall zu finanziellen Nachteilen führen. Die wichtigsten Risiken sind:
Eingeschränkte Schadensregulierung: Wenn die Versicherungssumme den tatsächlichen Wert des Hausrats nicht abdeckt, zahlt der Versicherer im Schadensfall nur einen prozentualen Anteil des Schadens. Das bedeutet, dass der Versicherungsnehmer einen Teil der Kosten selbst tragen muss.
Unzureichende Deckung bei Totalschäden: Im Extremfall, wie bei einem Wohnungsbrand, reicht die Versicherungssumme möglicherweise nicht aus, um den gesamten Hausrat zu ersetzen. Der Versicherungsnehmer bleibt auf den Differenzkosten sitzen.
Finanzielle Belastung: Eine Unterversicherung kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen, da der Versicherungsnehmer die fehlenden Beträge aus eigener Tasche zahlen muss.
Fehlende Vorsorge: Ohne regelmäßige Anpassung der Versicherungssumme an die Inflation oder Preissteigerungen kann die Deckung im Laufe der Zeit immer weiter hinter den tatsächlichen Werten zurückbleiben.
Um diese Risiken zu vermeiden, wird empfohlen:
- Den tatsächlichen Wert des Hausrats regelmäßig zu ermitteln und die Versicherungssumme entsprechend anzupassen.
- Eine Klausel zum Unterversicherungsverzicht in der Police zu vereinbaren, bei der der Versicherer die vollen Neukaufkosten übernimmt.
- Die Anpassungsklauseln der Versicherung zu prüfen, um sicherzustellen, dass die Versicherungssumme automatisch an die Inflation angepasst wird.