Warum es sich lohnt, etwas mehr für die Versicherung auszugeben

Sind Sie eigentlich versichert, wenn ihr Haus oder Ihre Wohnung nach einem kleinen Schwelbrand versucht und verußt ist? Klar, werden Sie denken - Feuer und alles was damit zusammenhängt ist versichert - hat der Vertreter zumindest gesagt. Ich zeige Ihnen ein Beispiel, wo es sich gerächt hat, die günstigere Versicherung zu nehmen und halt nicht ein paar Euro pro Jahr mehr auszugeben.

 

Im konkreten Fall hatte ein Kleinkind den Herd eingeschaltet auf dem unglücklicherweise ein Handstaubsauger aus Kunststoff lag.Es kam, was kommen musste: Das Plastik schmolz. auf dem Herd und führte zu einer starken Rauchentwicklung. Zwar konnten die Eltern den Herd abschalten, bevor Schlimmeres passieren konnte, allerdings verdreckte der Ruß das komplette Haus. Die Eltern des Kindes hatten eine Hausratversicherung abgeschlossen und der Schaden wurde beim Versicherer eingereicht.

 

Ablehnung durch Versicherer

Die Überraschung war groß, als der Versicherer den eingereichten Schaden ablehnte. Die Begründung war, dass der Rußschaden zwar generell im Vertrag abgesichert wäre, aber nur "sofern der Rauch oder Ruß plötzlich bestimmungswidrig as den auf dem Versicherungsgrundstück befindlichen Feuerung-,Heizungs-, Koch- oder Trockenanlagen austritt". Blöd halt in diesem Fall, das Rauch und Ruß vom Handstaubsauger ausging und nicht vom Herd. 

 

Eine sehr kleinliche Begründung, die allerdings auch mit den günstigen Beiträgen des entsprechenden Versicherers zusammenhängen kann. Wieviel hat der Versicherungsnehmer denn jetzt gespart? Nun gar nichts, denn die Beseitigung eines solchen Schadens kostet mindestens 2000 Euro. Die teurere Versicherung mit den dem besseren Bedingungswerk hätte ca. 100 Euro pro Jahr mehr gekostet. Aber Glück im Unglück: In 20 Jahren hat der Kunde die Kosten für den schaden wieder drin...

 

Ein Beispiel aus der Privathaftpflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung ist kein teures Produkt. Singletarife starten mittlerweile schon bei rund 40 Euro pro Jahr. Doch hierbei handelt es sich in der Regel um Basistarife, bei denen wichtige Leistungen fehlen. Dies merkt man in der Regel erst, wenn man in die Lage kommt, dass man sie benötigt. Einige Beispiele sollen dies verdeutlichen:

 

Als Extra kann man in eine Haftpflichtversicherung eine sogenannte "Forderungsausfalldeckung" miteinschliessen. Tarife mit einem guten Leistungsspektrum haben dies schon inkludiert. Doch was leistet diese Forderungsausfalldeckung? Kurz gesagt, wenn eine Person mir gegenüber schadensersatzpflichtig wird, aber selber keine Privathaftpflicht und kein Geld hat, dieser Schadensersatzpflicht nachzukommen, tritt meine eigene Privathaftpflicht ein und leistet für diesen Schaden.

 

Beispiel: Ein Inlineskater fährt einen Fußgänger um wodurch dieser schwer verletzt wird. Eine erfolgreiche Klage vor Gericht verurteilt den Inlineskater zum Schadensersatz. Beim Schadensverursacher ist leider nichts zu holen. Ohne Forderungsausfalldeckung würde der verletzte Fußgänger auf seinem Schaden sitzen bleiben; so übernimmt die eigene Versicherung diesen Schaden.

 

Aber wie sieht es bei "Vorsatz" aus?

 

Üblicherweise ist in der Forderungsausfalldeckung der Vorsatz ausgeschlossen. Allerdings gibt es einige Versicherer, die Vorsatz mitversichert haben. Beispiel: Sie werden zusammengeschlagen und ausgeraubt. Der ermittelte Täter ist mittellos und kann Schadensersatz und Schmerzensgeld nicht zahlen. Hat ihr Privathaftpflichtversicherer in der Forderungsausfalldeckung Vorsatz miteingeschlossen, leistet der eigene Versicherer anstelle des Täters.

 


Nicht immer ist billig auch gleich gut

 

Keine schlechte Sache so eine Forderungsausfalldeckung; insbesondere wenn Vorsatz miteingeschlossen ist. Allerdings bekommen Sie diese Leistung halt nicht für 40 € pro Jahr. Hier lohnt es sich eindeutig ein paar Euro mehr zu investieren, um für so einen Fall gut abgesichert zu sein.

 

 

 

 

Versicherungsmakler Rüsselsheim - Policenschreck - Thomas Renker