Gewerbeversicherungen sind für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland ein essenzieller Bestandteil der Risikovorsorge. Betriebshaftpflicht- und Berufshaftpflichtversicherungen gehören mit 98 % Marktanteil zu den am häufigsten abgeschlossenen Policen, gefolgt von KFZ- und Fuhrparkversicherungen (89 %), Rechtsschutzversicherungen (77 %) und Inventarversicherungen (72 %).
Ein wachsendes Interesse zeigt sich bei Cyberversicherungen, deren Marktabdeckung von 14 % im Jahr 2020 auf 22 % im Jahr 2024 gestiegen ist. Besonders Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten, wie Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, setzen zunehmend auf Cyberschutz.

Angesichts steigender Cyberrisiken, wie Datenschutzverletzungen, Ransomware-Angriffen und Phishing, wird diese Versicherung für alle internetaktiven Unternehmen immer relevanter.
Die zunehmende Digitalisierung und technologische Fortschritte machen Cyberschutz zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Unternehmenssicherheit. Unternehmen sollten ihre Sicherheitsstrategien regelmäßig überprüfen und anpassen, um den wachsenden Bedrohungen effektiv entgegenzuwirken.
Cyberversicherungen gewinnen Marktanteile
Die Cyberversicherung hat in den letzten Jahren ein deutliches Wachstum verzeichnet. Laut der Studie des Marktforschungsinstituts „Heute und Morgen“ stieg die Marktabdeckung von 14 % im Jahr 2020 auf 22 % im Jahr 2024. Dies zeigt eine positive Entwicklung und ein wachsendes Interesse an Cyberschutz, insbesondere bei Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten. Allerdings stagnierte das Wachstum im Jahr 2024 erstmals, weshalb empfohlen wird, den Fokus stärker auf kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten zu legen.
Hauptgründe für den Anstieg der Cyberversicherungen
Die Hauptgründe für den Anstieg der Cyberversicherungen sind:
Zunehmende Cyberrisiken: Datenschutzverletzungen, Ransomware-Angriffe, Phishing und andere Bedrohungen nehmen durch die Digitalisierung und technologische Fortschritte stark zu. Laut dem „Allianz Risk Barometer 2025“ zählen Cyberzwischenfälle weltweit zu den größten Geschäftsrisiken.
Steigende Abhängigkeit von digitalen Prozessen: Mit der Zunahme von Telearbeit, digitalem Handel und schnelleren Netzwerken sind Unternehmen stärker auf sichere IT-Systeme angewiesen.
Verbesserte Angriffstechniken durch KI: Künstliche Intelligenz verstärkt Bedrohungen wie perfekt geschriebene Phishing-Mails, die schwer von regulären E-Mails zu unterscheiden sind.
Sensibilisierung für Cyberschutz: Unternehmen, insbesondere solche, die mit sensiblen Daten arbeiten (z. B. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater), erkennen zunehmend die Notwendigkeit, sich gegen Cyberangriffe abzusichern.
Pflicht für internetaktive Unternehmen: Für alle Unternehmen, die im Internet aktiv sind, wird Cyberschutz als unverzichtbar angesehen, da die Risiken zu hoch sind.
Diese Faktoren haben dazu geführt, dass immer mehr Unternehmen Cyberversicherungen abschließen, um sich gegen die wachsenden Bedrohungen abzusichern.
Wie können Unternehmen sich gegen Cyberangriffe schützen?
Unternehmen können sich gegen Cyberangriffe durch folgende Maßnahmen schützen:
IT-Sicherheitskonzept entwickeln: Ein umfassendes Sicherheitskonzept, das regelmäßig überprüft und aktualisiert wird, ist essenziell. Dazu gehört die Identifikation besonders schützenswerter Bereiche im Unternehmen.
Mitarbeiterschulungen: Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden helfen, Phishing-Mails und andere Bedrohungen zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.
IT-Sicherheitsbeauftragten benennen: Ein interner Verantwortlicher kann sicherstellen, dass Sicherheitsmaßnahmen wie Software-Updates und Back-ups konsequent umgesetzt werden.
Technische Vorsichtsmaßnahmen: Dazu gehören Firewalls, Antivirenprogramme, Verschlüsselung und regelmäßige Sicherheitsupdates.
Cyberversicherung abschließen: Eine Cyberversicherung bietet Unterstützung im Schadensfall, z.B. durch Forensiker, rechtliche Beratung und Schadensbegrenzung.
Sicherheitsverständnis fördern: Mitarbeitende sollten ein Bewusstsein für die Bedeutung von IT-Sicherheit entwickeln, um menschliches Fehlverhalten zu minimieren.
Notfallplan erstellen: Ein klarer Plan für den Umgang mit Cybervorfällen, einschließlich schneller Schadensmeldung an die Versicherung, ist wichtig.
Durch diese Maßnahmen können Unternehmen ihre IT-Sicherheit stärken und das Risiko von Cyberangriffen deutlich reduzieren.
