Viele Riester-Sparer sind von der prognostizierten Höhe ihrer Rente enttäuscht, meist nur 55 Euro, wie beispielsweise hier die Süddeutsche Zeitung berichtet. Der Fehler liegt hier aber nicht unbedingt bei der Riester-Rente, sondern eher in der Beratung. Denn wäre die richtig gelaufen, wären die Sparer auch nicht so enttäuscht...
Policenschreck-VLOG zur Riester-Rente
Medienwirksam wird gerne über die geringe Höhe der Riester-Renten berichtet. Leider fehlt in diesen Artikeln oft auch die Begründung, warum die Renten so niedrig sind. Denn die Riester-Rente ist gar nicht als "zusätzliche Altersvorsorge" konzipiert. Vielmehr soll sie sie Rentenkürzung der Bundesregierung von 2002 ausgleichen.
Konzeptionell war also angedacht worden, einen Teil der Rente in die Privatvorsorge umzulagern: Wer also sein altes Rentenniveau von 2002 halten wollte, war gezwungen, die Riester-Rente abzuschliessen. Die Riesterrente ist also gar nicht dafür gedacht, die komplette Rentenlücke zu schliessen - das kann sie auch gar nicht. Dafür sind die Beiträge - samt Zulagen - auch zu gering.
Policenschreck-Podcast:
Warum die Riester-Rente die Rentenlücke nicht schliessen kann
Konzeption der Riester-Rente nicht verstanden ?
Das immer noch viele Menschen über die geringe Rente überrascht sind, liegt auch daran, dass in der Beratung dies nicht erklärt wurde. Wenn man Postbank-Schalter gefragt wurde, ob man schon die staatlichen Zulagen nutzen würde und selbst die Erwiderung, dass man selbstständig sei und keine Zulagen bekommen würde - mit einem "Doch, Doch" beantwortet wurde, deutet darauf hin, dass es mit der Beratung in diesem Fall nicht weit her ist.
Das ist übrigens kein Problem des Postschalter - auch andere Vermittler kennen nicht immer die Hintergründe der Einführung Riester-Rente - und damit meine ich nicht die Nähe des damaligen Kanzlers zum damaligen Inhaber eines großen Finanzvertriebes aus Hannover.
Auch zahlen viele Leute nicht genug in die Riester-Rente ein, um die vollen Zulagen zu bekommen. Einerseits, weil sie nicht soviel zahlen wollen oder können, andererseits weil nie der Zahlbetrag an das gestiegene Einkommen angepasst wurde. Darüber hinaus ist auch die Riester-Rente ein Opfer der niedrigen Zinsen, die natürlich an der Rendite der Verträge nagt.