Kinder richtig absichern

Versicherungsmakler Rüsselsheim - Policenschreck - Thomas Renker

 Eine große Umstellung steht an, wenn das erste Kind geboren wird. Doch was muss man tun, damit der Nachwuchs richtig abgesichert ist? Viele Eltern sind unsicher und schliessen womöglich verträgt ab, die gar nicht benötigt werden 

 

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass ein Kind gut abgesichert ist, wenn dies die Eltern auch sind. Und dazu zählt als allererstes die Krankenversicherung. Bei gesetzlich Versicherten ist dies kein Problem: Das Neugeborene ist beitragsfrei mitversichert. Anders in der privaten Krankenversicherung: Hier muss das Kind gegen eigenen Beitrag versichert werden. Muss Ihr Kind privat versichert werden, beachten Sie, dass Sie dazu zwei Monate Zeit haben - ansonsten ,müssen die privaten Anbieter Ihr Kind nicht aufnehmen, sondern dürfen Gesundheitsfragend stellen, von denen die Annahme abhängig ist (vergleichen Sie dazu auch diesen Blog-Beitrag).

 

Ebenso ist eine Haftpflichtversicherung notwendig: Achten Sie darauf, den Vertrag in einen Familientarif umzustellen, damit Ihr Kind mitversichert ist. Zwar kann ein Baby keinen großen Schaden anrichten, die Kleinen werden aber schneller größer, als man denkt...

 

Natürlich möchte man auch für die Zukunft des Nachwuchses vorsorgen: Geld für den Führerschein, die Ausbildung oder das Studium soll angespart werden. Oft werden den jungen Eltern sogenannte "Kinderpolicen", auch in Verbindung mit bekannten Comicfiguren, angeboten, die das Sparen oft mit Risikovorsorge - also einer Unfallversicherung oder sogar eine Berufsunfähigkeitsversicherung verbinden. Was auf den ersten Blick gut aussieht, entpuppt sich oft später als teures Vergnügen: Die Flexibilität der Police (Einzahlungen, Auszahlungen, Verfügbarkeit des Guthabens) kosten Rendite , also Geld. Auch der verbundene Risikoschutz frisst Ertrag, von den hohen Abschlusskosten ganz zu schweigen. Lassen Sie von solchen Produkten besser die Finger.

 

Trennen Sie Risikovorsorge und Sparvorgang und schliessen separate Verträge ab. Eine separate Unfallversicherung macht Sinn und ist viel günstiger, als im Kombi-Produkt. Aufgrund der derzeitigen Niedrigzinsphase bieten sich sowieso nur wenig Versicherungsprodukte als Sparlösung an; besser ist ein Fondssparplan, bei dem man bei niedrigen Kosten bis zum 18.Lebensjahr relativ sicher Guthaben für den Nachwuchs ansparen kann. 

 

Unfallversicherung? gibt doch die Gesetzliche...

 

Spricht man Eltern auf eine Unfallversicherung für ihre Sprösslinge an, bekommt man oft als Antwort: Die brauchen wir nicht, wir haben doch die Gesetzliche Unfallversicherung. Prinzipiell ist das auch richtig, nur greift diese nur auf dem Weg zum Kindergarten/Schule/ Universität und zurück und natürlich während des Aufenthaltes dort. In der Freizeit besteht kein Versicherungsschutz, für Babys und Kleinkinder, die zu Hause versorgt werden, ebenso nicht.

 

Leider haben nur ca. 31% aller Kinder bis 14 Jahre eine private Unfallabsicherung; statistisch gesehen werden so nur 18% aller Kinderunfälle durch die gesetzliche Absicherung erfasst. 

 

 

 

 

 

 

Die nebenstehende Tabelle zeigt Ihnen , in welcher Höhe die gesetzliche Unfallversicherung - abhängig vom Invaliditätsgrad - eine monatliche Rente zahlen würde. Bitte beachten Sie, dass eine Zahlung erst ab einem Invaliditätsgrad von mindesten 20% erfolgt.

 

Grundlage der nebenstehenden Tabelle ist die sogenannte Bezugsgröße ( §18 SGB IV). 2017 beträgt die Bezugsgröße in den alten Bundesländern 35.700 Euro und in den neuen 31.920 Euro.

 

Eine Rente von 661 Euro bei Vollinvalidität hört sich zunächst mal nach viel an, deckt allerdings bei weitem nicht den Kapitalbedarf des verunfallten Kindes ab; wahrscheinlich noch nicht mal den Mehraufwand, den die Eltern haben werden, beispielsweise durch Umbauten im Haus oder der Wohnung. Und denken Sie daran: Die Rente steigt nicht im zunehmenden Alter...

 

Achten Sie als Eltern darauf, dass Sie Selber gut abgesichert sind. Sorgen Sie für den Fall der eigenen  Berufsunfähigkeit vor, um Verdienstausfälle auszugleichen. Noch härtere Konsequenzen hat der Tod eines oder beider Elternteile. Für diesen Fall bietet sich eine Risikolebensversicherung an, damit der Nachwuchs finanziell abgesichert ist.

 

Keine Gute Idee: Spezielle Kinderpolicen

Jeder möchte das Beste für sein Kind, aus diesem Grund werden auch oft Sparprodukte für Kinder nachgefragt: Die Ausbildungsversicherung ist out, heutzutage heißt das "Kinderpolice". Regelmässig etwas für die Ausbildung, das Studium oder den Führerschein zurücklegen macht Sinn. Ob es ein Versicherungsprodukt sein muss? Schauen wir uns das doch mal genauer an...

 

Policenschreck-VLOG: So geht Versicherung!

Man  möchte  ja für seine Kinder nur das Allerbeste. Die beste Ausbildung, die beste Schule und die beste Vorsorge. Für den letzten Punkt haben die deutschen Versicherungskonzernen einige - auf den ersten Blick - interessante Angebote parat: Produkte die nach bekannten und beliebten Comicfiguren benannt sind, nach lustigen Tieren oder einfach nach Sicherheit und Seriosität klingen. 

 

Aber taugen diese Produkte überhaupt etwas ?

 In der Regel handelt es sich bei  den Kindervorsorgeprodukten um Rentenversicherungen, die bis zum Renteneintrittsalter des Kindes kalkuliert und berechnet sind. Das ist auch einer der Hauptkritikpunkte: die Abschluss-und Vertriebskosten werden auf die gesamte Laufzeit bzw. einen großen Teil davon kalkuliert: Also bis zum 67. Lebensjahr oder sogar länger - das höchste Ablaufjahr, das ich eimal auf dem Tisch liegen hatte, war 75.

 

Das macht den Abschluss dieser Produkte zunächst einmal sehr teuer und in der Regel wird der Vertrag spätestens dann, wenn das Kind den Beitrag selber zahlen muss, gekündigt oder beitragsfrei gestellt,  da in so jungen Jahren oft noch nicht die Einsicht vorhanden ist, warum man für das Alter sparen sollte.

Somit wird zum einen Geld verschenkt, zum anderen stellt es kein zielgerichtetes Sparen da. Darüber hinaus sind die angebotenen Verträge in der Regel zu teuer.

 

Zusätzlich können Sie diese Kinderprodukte auch mit zahlreichen Optionen versehen, wie zum Beispiel eine Unfallversicherung, eine Krankenzusatzversicherung oder sogar eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das alles hört sich toll an, aber auch hier gilt:

Die Kombination dieser  Bausteine in einem Produkt, ist  teuer und reduziert die Rendite des Vertrages beträchtlich,  zum anderen minimieren diese Risikobausteine auch den Anteil das Sparbeitrages:  So kommen von den 50 Euro, die Opa und Oma monatlich zurücklegen, vielleicht nur 30-35 Euro auf dem Sparkonto an.

 

Sparen und Risikovorsorge trennen

Sinnvoller ist es, sparen und Risikovorsorge getrennt abzusichern (das gilt übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch im Allgemeinen) und anstatt mit einem Versicherungsprodukt zu sparen, lieber eine andere Anlageform zu wählen, die flexibler und  kostengünstiger ist. Aus diesem Grund sollte man der Absicherung des Gesundheitsrisikos eindeutig den Vorzug geben.

 

Fondssparplan statt Versicherung

 

Wenn die Versicherung zu teuer ist, was ist dann die Alternative? In Zeiten von Niedrigzinsen bleibt da eigentlich nur der Fondssparplan: Hier kann man die Beitragszahlung kostenfrei unterbrechen oder die Höhe des Beitrages ändern. Eine Unfallversicherung mach Sinn, diese sollte man aber getrennt von einem Sparvertrag abschliessen und kein Produkt mit "Beitragsrückgewähr" abschliessen, da es sich hier um einen versteckten Sparvertrag mit niedriger Rendite handelt. zusätzlich können Sie den Versorger (Derjenige, der für das Kind spart, also der Versicherungsnehmer) mit einer Risikolebensversicherung versehen, damit die Beiträge für die Versicherung auch im Falle des Todes des Versorgers weitergezahlt werden können. Alles was man dafür braucht: Einen Vermittler oder Makler, der den Zugang zu den entsprechenden Produkten hat und diese sinnvoll miteinander verknüpft.

 

 

Fazit: Eine Kinderpolice hat hohe Verwaltungs- und Vertriebskosten, die vielen Optionen wie federzeitige Geldentnahme usw. fressen Rendite. Statt ein einen Vertrag abzuschliessen, wählen Sie lieber einen flexiblen und kostengünstigen Fondssparplan and ergänzen diesen mit günstigen Versicherungsprodukten; je nach dem, was Sie brauchen und wünschen. Außerdem zahlen Sie bei dem ein oder anderen Produkt auch die Lizenzgebühr für die bekannte Comic Figur mit, was ja auch nicht unbedingt sein muss, oder?

 

Kindernachversicherung in der PKV

Ein wichtiges Thema für Privatversicherte, die Nachwuchs erwarten: Die Kindernachversicherung in der PKV. Während das in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Familienversicherung relativ unkompliziert ist, ist es in der PKV etwas schwieriger.

Versicherungsmakler Rüsselsheim - Policenschreck - Thomas Renker

Genau regeln das die Vertragsbedingungen der Versicherungsgesellschaften, die in diesem Fall aber für alle Anbieter gelten:

 

"Bei Neugeborenen beginnt der Versicherungsschutz OHNE Risikozuschläge und OHNE Wartezeiten ab Vollendung der Geburt, wenn am Tage der Geburt ein Elternteil mindestens drei Monate beim Versicherer versichert ist und die Anmeldung spätestens zwei Monate nach dem Tag der Geburt rückwirkend erfolgt. Der Versicherungsschutz darf nicht höher oder umfassender als der eines versicherten Elternteils sein"

 

Wichtig ist hierbei, die Fristen unbedingt einzuhalten und dass die Kindernachversicherung ohne Gesundheitsprüfung und Wartezeiten nur bei dem Versicherer möglich ist, wo die Eltern versichert sind.

Versäumt Ihr die Frist, ist eine Anmeldung nur noch mit einer Gesundheitsprüfung möglich.

 

Kinder woanders versichern?

 

Prinzipiell ist es möglich, das Kind auch bei einer anderen Versicherungsgesellschaft zu versichern.

Allerdings bieten nicht alle PKV-Unternehmen an, Kinder alleine ohne ein Elternteil zu versichern. Manche Gesellschaften haben auch eine Altersfrist und bieten diese Möglichkeit erst ab dem vierten Lebensjahr an.

 

Macht es Sinn, das Kind woanders zu versichern?

 

Unter Umständen kann das sinnvoll sein; und zwar dann, wenn der Versicherungsschutz der Eltern nur unzureichend ist oder die Selbstbeteiligung im Tarif zu hoch ist. Bedenkt aber hierbei, dass in jedem Fall eine Gesundheitsprüfung notwendig wird.

 

Versicherungsmakler Rüsselsheim - Policenschreck - Thomas Renker