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Riester-Auszahlung: So wählen Sie die beste Option für Ihre Zukunft

Welche Riester-Auszahlungsoption passt zu Ihnen?

Die Riester-Rente begleitet viele Menschen seit Jahren als Teil ihrer Altersvorsorge.   Doch am Ende der Ansparphase steht eine wichtige Entscheidung: Wie soll das angesparte Kapital ausgezahlt werden?  Mit fünf verschiedenen Optionen bietet die Riester-Rente eine bemerkenswerte Flexibilität – von der lebenslangen Rente bis hin zur Investition in Wohneigentum. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl kann erhebliche finanzielle Auswirkungen haben.  In diesem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt und worauf Sie achten sollten, um das Beste aus Ihrem Riester-Vertrag herauszuholen. 

 

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Fünf Optionen für die Riester-Auszahlung

1. Lebenslange Rente

 

Die lebenslange Rente ist die Standardauszahlungsvariante für Riester-Sparer, unabhängig davon, ob sie eine Riester-Rentenversicherung, einen Bank- oder Fondssparplan haben.   Sie bietet finanzielle Sicherheit, insbesondere für Menschen, die ein hohes Alter erreichen.   Doch ob sich diese Variante wirklich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. 

 

Wichtige Punkte:

  1. Garantierte Bruttorente: Am Ende der Ansparphase erhalten Sparer ein Angebot, das die garantierte Auszahlung angibt.   Überschüsse können die Rente erhöhen, sind jedoch nicht garantiert. 
  2. Nettorente berechnen: Die Riester-Rente wird mit dem persönlichen Steuersatz besteuert.   Im Ruhestand ist die Steuerlast meist niedriger als im Berufsleben.   Beispiel: Ein Kunde erhält 1.500 Euro brutto im Jahr, nach Abzug von 405 Euro Steuern bleiben ihm 1.095 Euro netto. 
  3. Wann dreht das Investment ins Plus?  : Die Rentabilität hängt davon ab, wann die Nettozahlungen die eigenen Einzahlungen übersteigen.  Im Beispiel lohnt sich das Investment nach gut 20 Jahren.   Die durchschnittliche Lebenserwartung von 66-jährigen Männern liegt bei 16,8 Jahren, bei Frauen bei 19,9 Jahren. 
  4. Abwägung: Die lebenslange Rente lohnt sich vor allem für Menschen, die überdurchschnittlich lange leben.   Prüfen Sie Ihre statistische Lebenserwartung und vergleichen Sie alternative Auszahlungsoptionen. 

 

Fazit:

 

Die lebenslange Rente ist eine sinnvolle Option für Riester-Sparer, die eine langfristige finanzielle Absicherung suchen und eine hohe Lebenserwartung haben.   Eine genaue Berechnung und Abwägung der persönlichen Situation ist jedoch entscheidend. 

 

 

 

2. Teilauszahlung 

 

Die Riester-Rente bietet eine flexible Möglichkeit, Altersvorsorgevermögen zu nutzen: Bis zu 30 % des Kapitals können zu Beginn der Auszahlphase entnommen werden, ohne die staatliche Förderung zu verlieren.   Die restlichen 70 % werden lebenslang als Rente ausgezahlt.   Diese Variante kombiniert Kapitalauszahlung und Rente, birgt jedoch steuerliche Herausforderungen. 

 


Vorteile und Nachteile der Teilauszahlung

  • Vorteil: Sofortiger Zugriff auf einen Teil des Kapitals, ideal für größere Anschaffungen oder finanzielle Sicherheit.
  • Nachteil: Die Steuerlast steigt im Jahr der Teilauszahlung erheblich, was die Nettoauszahlung reduziert. 

Rechenbeispiel Ein Kunde mit 43.000 Euro Kapital wählt die Teilauszahlung:

  • Teilauszahlung: 12.900 Euro brutto, 9.874 Euro netto.
  • Restkapital: Garantierte Jahresbruttorente von 1.044 Euro, netto 763 Euro ab dem Folgejahr. 
  • Das Investment dreht nach knapp 16 Jahren ins Plus, was vor der durchschnittlichen Lebenserwartung liegt. 

Fazit Die Teilauszahlung kann eine sinnvolle Alternative zur Vollverrentung sein, insbesondere wenn sie vor der durchschnittlichen Lebenserwartung ins Plus dreht.   Wichtig ist, die persönliche finanzielle Situation und Steuerlast genau zu prüfen.   Wer flexibel bleiben möchte, sollte diese Option in Betracht ziehen, aber auch andere Auszahlungsvarianten vergleichen. 

 

3. Kündigung

 

Die Kündigung eines Riester-Vertrags kann finanzielle Vorteile bieten, birgt jedoch auch Risiken.  Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • Verlust der Förderung: Bei Kündigung werden staatliche Zulagen und steuerliche Vorteile zurückgefordert, wodurch das Vertragsguthaben schrumpft.   Dennoch kann eine Kündigung sinnvoll sein, wenn Sie im Verhältnis zur Förderung viel eingezahlt haben und einen hohen Steuersatz im Rentenalter erwarten.  
  • Steuerliche Vorteile bei Kündigung: Das Finanzamt besteuert nur den Betrag, der nach Abzug von Eigenbeiträgen, Zulagen und Kosten übrig bleibt.   Bei Verträgen mit einer Laufzeit von mindestens zwölf Jahren und Auszahlung ab dem 60. bzw. 62.  Lebensjahr wird oft nur die Hälfte des Ertrags besteuert. Für vor 2005 abgeschlossene Riester-Rentenversicherungen kann die Auszahlung sogar komplett steuerfrei sein.  
  • Berechnung der Auszahlung: Um die Sinnhaftigkeit einer Kündigung zu prüfen, sollten Sie die Höhe der Auszahlung ohne Förderung berechnen, den steuerpflichtigen Anteil ermitteln und mögliche Verluste durch die Kündigung analysieren.   Beispiel: Ein Kunde erhält nach Steuern 28.321 Euro, was einem Ertrag von 6.315 Euro nach Abzug des eigenen Investments entspricht.  
  • Persönliche Entscheidung: Die Wahl zwischen Kündigung und Beibehaltung des Vertrags hängt von individuellen Zielen ab.   Wer eine lebenslange Rente bevorzugt, bleibt beim Vertrag.   Wer frei über das Kapital verfügen möchte, kann kündigen und das Geld anderweitig nutzen.  

 

Fazit: Eine Kündigung des Riester-Vertrags kann sich lohnen, wenn die steuerlichen und finanziellen Vorteile überwiegen.   Es ist jedoch wichtig, die individuellen Umstände sorgfältig zu prüfen. 

 

4. Wohneigentum

 

Die Riester-Rente bietet die Möglichkeit, angespartes Kapital in selbst genutztes Wohneigentum zu investieren, ohne die staatliche Förderung zu gefährden.   Sie können das Geld für den Kauf oder Bau einer Immobilie, die Tilgung eines Darlehens, den Erwerb von Genossenschaftsanteilen, altersgerechte Umbauten oder energetische Sanierungen nutzen.   Wichtig ist, die Auszahlung rechtzeitig bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen zu beantragen – idealerweise ein Jahr im Voraus. 

 


Steuerliche Optionen bei der Nutzung für Wohneigentum: 

  1. Einmalbesteuerung: Sie versteuern 70 % des Kapitals auf einen Schlag.   Dies kann günstiger sein, wenn Sie die Steuern sofort begleichen können.   Beispiel: Bei einem Guthaben von 43.000 Euro fallen 9.644 Euro Steuern an, wodurch eine Nettoförderung von 4.050 Euro bleibt. 
  2. Jährliche Besteuerung: Das Kapital wird gleichmäßig bis zum 85.   Lebensjahr versteuert.   Beispiel: Über 19 Jahre fallen jährlich 614 Euro Steuern an, insgesamt 11.666 Euro.   Die Nettoförderung beträgt hier 2.028 Euro. 

Wahl der Steueroption:   Die Einmalbesteuerung ist oft günstiger, aber nur möglich, wenn ausreichend Kapital für die Steuerzahlung vorhanden ist.   Zudem können persönliche Umstände oder Gesetzesänderungen die Steuerbelastung beeinflussen.   Ein Wechsel von der jährlichen zur Einmalbesteuerung ist jederzeit möglich, wobei bereits gezahlte Steuern angerechnet werden. 

Lohnt sich das Investment?   Die Steuerbelastung allein reicht nicht aus, um die Rentabilität des Riester-Investments zu beurteilen.   Berücksichtigen Sie auch eingesparte Kreditzinsen und andere finanzielle Vorteile. 

Tipp: Planen Sie frühzeitig und prüfen Sie, welche Steueroption für Ihre persönliche Situation am besten geeignet ist. 

 

Abfindung 

 

Die Riester-Rente bietet eine Möglichkeit der Altersvorsorge, doch bei kleinen Renten kann es zu einer sogenannten Abfindung kommen.   Hierbei wird das gesamte Vertragsvermögen auf einen Schlag ausgezahlt, ohne dass die Förderung zurückgezahlt werden muss.   Für 2025 liegt die Schwelle bei einer Monatsrente von maximal 37,45 Euro. 

 

 

Vorteile und steuerliche Aspekte 

 

Die volle Kapitalauszahlung klingt zunächst attraktiv, da sie ohne Förderverlust erfolgt.   Allerdings fällt die Steuer auf die Auszahlung an, wobei die sogenannte Fünftelregelung angewendet wird.   Diese verteilt die Steuerlast fiktiv über fünf Jahre, was den Steuersatz senkt.   Dennoch wird die Steuer auf einmal fällig, und je nach Vertrag können die Steuern den Förderbetrag übersteigen, was die Rentabilität des Vertrags gefährden kann. 

 

 

 

 

Tipps für Neurentner 

 

Um die Steuerlast zu minimieren, empfiehlt es sich, die Auszahlung der Abfindung auf den Beginn des ersten vollen Rentenjahrs zu verschieben, da das Einkommen in dieser Zeit meist geringer ist. 

 

 

Fazit

 

Die Abfindung bei kleinen Riester-Renten kann sich lohnen, wenn die Steuerlast und das eigene Investment sorgfältig geprüft werden.  Nutzen Sie Steuerprogramme oder Beratung, um die Rentabilität Ihres Vertrags zu bewerten.

 

 

 

 

Wichtige Tipps:

 

  • Die Wahl der Auszahlungsvariante sollte gut durchdacht sein, da sie erhebliche finanzielle Auswirkungen hat. 
  • Steuerliche Aspekte, Lebenserwartung und persönliche Bedürfnisse spielen eine entscheidende Rolle. 
  • Frühzeitig Informationen vom Anbieter einholen und individuelle Berechnungen durchführen. 

 

Fazit: Jede Option hat Vor- und Nachteile. Die richtige Wahl hängt von der persönlichen Lebenssituation und den finanziellen Zielen ab. 

 

 

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